Das

Zielgruppen

Das PädArT-Konzept richtet sich an Therapeut*innen, Pädagog*innen, Künstler*innen, Fach- und Führungskräfte, Menschen, die mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen arbeiten. Alle, die Lust haben, die eigenen Kompetenzen in eigenen kreativen Prozessen zu erweitern. Alle, die sich wünschen, individuelle Selbstbildungsprozesse von Menschen noch tiefer zu verstehen, um diese feinfühlig, achtsam, wahrnehmend, beobachtend, dialogisch und vor allem mit großer Freude zu begleiten.

Alle Menschen, die sich auf dem Weg ihrer eigenen Persönlichkeitsentwicklung eine Zeit lang begleiten lassen möchten, um sich selbst besser wahrzunehmen und verstehen zu lernen. Alle, die auf der spirituelle Suche nach Sinn sind und ihre wahre Bestimmung erkennen möchten.

Alle Menschen, die sich nach einer eigenen, erfolgreichen, erfüllenden Selbständigkeit sehnen, die Lust haben, ein eigenes PädArT-Atelier zu gründen und sich darin begleiten zu lassen.

Weitere Infos

  • PädArT-Infobroschüre

    Hier kannst du dich über das PädArT-Konzept und die Seminare informieren

  • Hospitationsanmeldung

    Hier kannst du dich für eine Hospitation anmelden

Wirkweise

Von Geburt an erforschen und erschließen wir uns Dinge und Menschen in unserer Umwelt mit all unseren Sinnen, also Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Fühlen/Greifen. In PädArT findet der Greifsinn besondere Beachtung. Wir nennen ihn (wiederum in Anlehnung an Heinz Deuser) auch den Haptischen Sinn (Bindungs- und Beziehungs-, Selbstbildungs- und Greifsinn) und unterteilen ihn in die drei Basissinne, den Hautsinn (Fühlen, Sein), den Gleichgewichtssinn (Ausgleich) und die Tiefensensibilität, Druck (Denken, Tun).

Ton ist ein Material, das alle diese Sinne anspricht. Von Geburt an ist die Entwicklung eines Kindes wesentlich durch die sinnliche Materialerfassung bestimmt. Hier kommt dem Haptischen Sinn eine besondere Bedeutung zu, da er unser Wahrnehmungs- und Einfühlungsvermögen lebenslang maßgeblich beeinflusst. Ein gut angeleiteter Umgang mit Ton fördert das Empfindungs- und Ausdrucksvermögen in allen Entwicklungsphasen. Auch der Bewegungssinn entwickelt sich durch Berührungen und Bewegungen am Ton weiter.

Die Arbeit oder der Dialog am Ton lässt in hohem Maße entwicklungsgemäße, selbstbestimmte Aktivitäten zu und regt bei entsprechender Begleitung tief wirkende Selbstbildungsprozesse an. Am Ton drücken wir unsere Gefühle und Gedanken aus und treten in einen Dialog mit uns selbst und der Welt. Dies bewirkt, dass wir uns selbst und unsere materielle und soziale Umwelt begreifen. Gleichzeitig erhält die begleitende Fachkraft wichtige Hinweise auf die Themen, mit denen wir gerade beschäftigt sind, durch die sie uns in unseren Selbstbildungsprozessen gezielt begleiten kann.

In der Arbeit am Ton beobachten wir positive Auswirkungen auf die Psyche von Menschen. Ein unvoreingenommener Umgang mit dem Material weckt Neugier und Interesse am Forschen und Experimentieren, spricht die Fantasie an und fördert die Vitalität. Die sinnesanregenden Erlebnisse tragen dazu bei, dass wir uns zu lebensfreudigen, genussfähigen und die eigene Umwelt aktiv gestaltenden Persönlichkeiten entwickeln. Sinnlich-kreatives Handeln sensibilisiert für ästhetisches Empfinden, fördert Urvertrauen und Autonomie und stärkt Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein, Individualität und Gemeinschaftssinn.

Oskar (9 Monate) am Tonfeld

Wissenschaftliche Grundlagen

Inhaltlich vereint PädArT die wesentlichen Elemente und Prinzipien der Pikler-, Reggio-, Freinet-, Montessori-, und Waldorf-Pädagogik, des Situationsansatzes, der Erwachsenbildung mit der Arbeit am Tonfeld®nach Heinz Deuser zu einem neuen pädagogischen Konzept mit therapeutischen Effekten. Dieses Konzept kann generell in der sozialen, pädagogischen und therapeutischen Arbeit eingesetzt werden. Im Vordergrund steht hierbei die professionelle Begleitung von Entwicklungs- und Selbstbildungsprozessen. Die Grundidee hierzu entstand Mitte der neunziger Jahre durch meine persönlichen Beobachtungen, wie das Arbeiten am Ton sich auf die Entwicklung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen auswirkt und wie sehr ALLE dabei entspannen und zu sich SELBST finden.

Das Verständnis des Kindes als weitgehend selbstbestimmtes, forschendes Individuum und die Rolle der pädagogischen Fachkraft als anregende:n, herausfordernde:n und unterstützende:n Wegbegleiter:in entsprechen in PädArT weitgehend denen der o.g. reformpädagogischen Bewegungen. Für die Prozessbegleitung am Ton habe ich die Aufgabe, Haltung und Rolle der Fachkraft noch weiterentwickelt. Auch die Bedeutung der Räume und die Prinzipien ihrer Ausgestaltung sind weiterentwickelter Bestandteil des Konzeptes.

Neben den Gedanken und Prinzipien der erwähnten Reformpädagogik und der Arbeit am Tonfeld® nimmt PädArT Forschungsergebnisse der Erziehungswissenschaften, insbesondere der Elementarpädagogik, der Bildungs- und Bindungsforschung sowie der Entwicklungs- und Tiefenpsychologie mit auf. Außerdem fließen Erkenntnisse der Neurowissenschaften, der Naturheilkunde (u.a. nach Felke, Just und Kneipp), der Integrativen Therapie und der Gestalttherapie ein.

Eine Besonderheit ist zusätzlich noch die Verknüpfung mit der Systemisch-Spirituellen Aufstellung mit Verkörperungsarbeit nach Siegfried Essen.

Namensgebung

Der Name PädArT ist ein Kunstwort und hat mehrfache Bedeutungen, „die zusammen spielen“. PädArT steht zunächst für Pädagogische Arbeit am Ton. Päd betont die großartige Wirkung von intuitiven Tonprozessen in der Pädagogik. ArT steht für Therapie und in der Kunst, hier aus dem englischen Wort art abgeleitet. PädArT-Prozesse sind also pädagogisch-therapeutisch-künstlerische Prozesse. PädArT wird mit großem Erfolg in der Pädagogik, Therapie und Kunst eingesetzt.

Das Wort Arbeit mag in diesem Zusammenhang auf den ersten Blick ungewohnt erscheinen. Wir haben es aber bewusst und in Anlehnung an die philosophische Bedeutung des Begriffs Arbeit gewählt. Unter Arbeit verstehen wir die Gesamtheit aller Prozesse der bewussten, schöpferischen Auseinandersetzung des Menschen mit der Natur, der Gesellschaft und sich selbst. Sinngeber dieser Prozesse sind die selbstbestimmt und eigenverantwortlich handelnden Menschen mit ihren individuellen Bedürfnissen, Fähigkeiten und Anschauungen. Der Begriff Arbeit kann auch mit dem Wort Spiel gleichgesetzt werden.

Der Ausdruck am Ton weist in Anlehnung an die Arbeit am Tonfeld® nach Heinz Deuser auf die Funktion des Materials als Beziehungs- und Handlungsstoff hin. Diese Beziehung ist doppelseitig: Sie zeigt uns die Beziehung zu uns selbst und gleichzeitig die Beziehung zum Ton als unserem Gegenüber. Ton steht dabei stellvertretend für die Welt, ist„Gegen-Stand“, an dem wir uns selbst durch Berührung und Bewegung erfahren. Wir geben einen Impuls in den Ton, nehmen Beziehung auf und müssen uns in unserem Tun verstehen.

Das Wort Art (engl.: Kunst) bezeichnet im weitesten Sinne jede entwickelte Tätigkeit, die auf Emotion und Intuition, Wahrnehmung und Wissen, Vorstellung und Übung gegründet ist (z.B. Heilkunst, Kunst der freien Rede). Kunst ist ein menschliches Kulturprodukt, das Ergebnis eines kreativen Prozesses. In diesem Sinne verstehen wir PädArT auch als eine spezifische Form von Kunst, nämlich die Kunst der professionellen Begleitung von Entwicklungsprozessen am Ton.

Das PädArT-Fünfeck

PädArT nimmt fünf wichtige Aspekte in der Entwicklungsbegleitung in den Blick:
  • Das Individuum (Kind, Jugendliche, Erwachsene)
  • die Fachkraft als PädArT-Experte*in
  • das Material TON
  • die Methoden
  • den Raum als kreativen Gestalt-, Spiel- und Beziehungssraum

Diese fünf Elemente lassen sich als ein Fünfeck darstellen, dessen Eckpunkte zueinander in Beziehung stehen und die einen gemeinsamen Bereich einschließen. Dieser gemeinsame Bereich kann als ein Raum betrachtet werden, in dem das Individuum Beziehungen zu sich selbst und zu anderen entwickeln und sich in seinem Selbstwerden verstehen lernen kann; wir nennen ihn Gestalt-, Spiel- oder Beziehungsraum:

Der PädArT-Atelier, ein Spielraum

Das PädArT-Atelier in der Ev. Kita Modau in Ober-Ramstadt

Kind – Jugendliche:r - Erwachsene

Als neugierige Entdecker wollen wir als Kinder, Jugendliche und Erwachsene die Welt und uns selbst in der Welt verstehen und begreifen. Dafür benötigen wir gut entwickelte Basissinne, also den Hautsinn, den Gleichgewichtssinn und die Tiefensensibilität. PädArT verfügt über Methoden und Techniken für eine einfühlsame, tief wirksame Begleitung und Anregung.

Das Material TON

In PädArT kommt neben dem Ton, der im „Tonkreislauf“ in allen Konsistenzen angeboten wird, auch Heilerde zum Einsatz. Wie Ton ist auch Heilerde ein reines Naturprodukt und kann sogar Säuglingen bedenkenlos angeboten werden. Ton wird als Beziehungs- und Handlungsstoff verstanden. Wir erfahren uns an ihm berührt über unseren Hautsinn. In der Tiefensensibilität fühlen wir den Widerstand des Materials und somit uns selbst und setzen uns mit unserer eigenen inneren und äußeren Stabilität und Struktur auseinander. Über das gleichgewichtige Erleben am Ton kommen wir zu einem inneren Ausgleich: wir fühlen uns ausgeglichen.

PädArT-Pädagog:e:in

Besondere Aufmerksamkeit wird der Rolle der pädagogischen und/oder therapeutischen Begleitung von Entwicklungsprozessen gewidmet. Ihre professionelle Haltung wird u.a. durch die Techniken der Dialogischen Begleitung und des OWL („Observe – Wait – Listen“, „Beobachten – Warten – Zuhören“) bestimmt.
In den Seminaren nimmt die Selbsterfahrung der Teilnehmer*innen am Ton einen großen Raum ein. Wir arbeiten am Ton und mit Heilerde, erlernen Methoden und reflektieren deren Wirkungen auf uns selbst und unsere eigene Persönlichkeitsentfaltung. Selbsterfahrung ist Voraussetzung für eine optimale, einfühlsame Begleitung und ein tiefergehendes Verständnis von heilenden Tonprozessen.

Methoden

Zu den erfolgreich eingesetzten PädArT-Methoden gehören u.a. der Tonkreislauf, das Meditative Gestalten am Ton, die Arbeit am Tonblock, die Schlickerspiele, die Spiele in Tongruben uns vor allem die Tonfeldarbeit. Alle PädArT- Methoden führen in die Entspannung, Entschleunigung, Erdung und Zentrierung. Wir erleben dadurch Glück, Freude, Gelassenheit, Freiheit und Liebe. Hinzu kommen Meditationen, Körperübungen, intuitives Malen, Systemaufstellungen, Situationstrainings und Videoanalysen.

Raum als Gestaltraum

Ein besonderes Augenmerk wird auf die Ausgestaltung des Raumes, des „PädArT-Ateliers“ gelegt. Dabei geht es in Anlehnung an Gerd E. Schäfer, der vom Raum als erstem Erzieher spricht, um die Gestaltung und Ausstattung des Raumes, in dem Kinder, Jugendliche und Erwachsene selbstbestimmt und eigenverantwortlich tätig sein können. Der Raum ist dabei Spiel-, Gestalt- und Beziehungsraum, in dem in gemeinsam erlebten, kreativen Prozessen beglückende Begegnungen untereinander stattfinden und Beziehungen entstehen: