PädArT Institutionen sind gleichzeitig PädArT-Hospitationseinrichtungen. Eine PädArT-Einrichtung ist eine Einrichtung (z.B. Kindertagesstätte, Tagespflegestelle, Schule, Familienbildungsstätte, soziale Stadtteileinrichtung, therapeutische Einrichtung, Fachklinik), die nach der Philosophie und den Grundideen der Pädagogischen Arbeit am Ton geführt wird und entsprechend zertifiziert ist. Voraussetzungen für eine Zertifizierung sind:

  • Die Einrichtung verfügt über ein pädagogisches Konzept, in dem PädArT fest verankert ist.
  • Ton ist ein Basismaterial und Bildungsmedium im Alltag.
  • Jedes Kind hat freien Zugang zum Ton und wird dort von Fachkräften begleitet.
  • Tonbereiche gibt es in den Funktionsräumen und möglichst auch im Außengelände.
  • Die Einrichtung bietet interessierten Außenstehenden Hospitationen an.
  • Mindestens 2 Teammitglieder sind ausgebildete PädArT- Fachkräfte. Sie
    • nehmen regelmäßig an dem jährlich stattfindenden PädArT- Fachtag teil,
    • bilden sich durch regelmäßige Selbsterfahrungen am Ton weiter und
    • erhalten zur Weiterentwicklung ihrer professionellen Haltung und Begleitung regelmäßige Einzelcoachings.
  • Alle Fachkräfte im Team
    • haben mindestens die Module 1 bis 3 absolviert,
    • besuchen mindestens 1 Modul pro Jahr

Charlottes Burg

Charlotte (6 Jahre) bekam Hilfe von 4 Freunden

Zertifizierung

Eine Zertifizierung gilt für 5 Jahre und kann anschließend wieder erneuert beantragt werden.

Das Evangelische Kinderhaus Panama in Heidelberg, war die erste zertifizierte PädArT-Einrichtung in Deutschland. Ausgebildete PädArT-Fachkräfte begleiteten dort in den Jahren von 2010 bis 2020 täglich Tonprozesse in den Gruppenräumen und im Außengelände. Ton war dort ein Erfolgskonzept.

Adressen von zertifizierten PädArT-Fachkräften erhältst Du in der PädArT- Bildungsakademie.

In Planung: PädArT-Kita in Tansania

In Zusammenarbeit mit dem Verein Vision Tansania e.V. entsteht ein Kindergarten nach dem Konzept der Reggio-Pädagogik mit Schwerpunkt PädArT (Pädagogische Arbeit am Ton).

Die Reggio-Pädagogik ist nach dem 2. Weltkrieg in der norditalienischen Stadt Reggio Emilia gegründet worden und versteht sich nicht als Konzept, sondern vielmehr als Philosophie, die die kindliche Entwicklung und Erziehung als Gemeinschaftsaufgabe sieht. Alle Personen, die wichtig sind, die Kinder in ihrer Persönlichkeitsentwicklung, Potentialentfaltung, Eigenverantwortung, Selbstwirksamkeit und Unabhängigkeit zu unterstützen, werden in den täglichen Kindergartenalltag mit einbezogen. Dazu gehören neben den Erzieherinnen und Erziehern die Eltern, Familien und auch alle Mitglieder der Dorfgemeinschaft.

Durch die Gestaltung der Räume und der Umgebung des Kindergartens soll der natürliche Forscherdrang der Kinder – auch in der Gemeinschaft mit anderen Kindern – angeregt, achtsam und respektvoll begleitet und wertschätzend dokumentiert werden. Verschiedene Materialien sollen die Kinder zum Experimentieren, Entdecken und Gestalten einladen (z. B. Papier, Farben, Scheren, Leim, Stoffe, Naturmaterialien, Ton). Gemäß PädArT (Pädagogische Arbeit am Ton) sehen wir den Materialschwerpunkt in der Bereitstellung von Ton in allen Konsistenzen (hart, flüssig, weich, mittelfest, lederhart).